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Muss man Trinkgeld in der Gastronomie versteuern?

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Lissy Weißmeyer

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Trinkgeld ist ein motivierender Zusatzverdienst für Gastromitarbeiter. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die freiwillige Abgabe wissen musst. 

Schlüsselerkenntnisse

  • Für viele Servicekräfte ist Trinkgeld ein bedeutender Zuverdienst 
  • Trinkgeld drückt eine Anerkennung der Gäste an die Mitarbeiter aus, wenn sie mit dem Service zufrieden sind
  • Trinkgelder sind freiwillige Zahlungen zuzüglich des Rechnungsbetrages
  • Viele Kellner wissen nicht, wann sie Trinkgelder versteuern müssen
  • Arbeitgeber sollten für eine faire Aufteilung sorgen
  • Gastrobetriebe müssen einige Vorschriften im Umgang mit Trinkgeld einhalten

Ursprung des Trinkgelds

Trinkgeld ist eine freiwillige Zugabe von kleinen Beträgen, die Kunden bei Serviceleistungen über den eigentlichen Betrag hinaus zahlen. Der Kunde ist nicht dazu verpflichtet, Trinkgeld zu bezahlen und entscheidet sich freiwillig, ob er einen solchen Betrag bezahlen will und wie hoch die Summe ist. 

Der Ursprung des Wortes Trinkgeld liegt mehrere hundert Jahre zurück. Damals bezahlten etwa Restaurantgäste ein “Trunkgeld”, wenn sie besonders zufrieden mit dem Essen und dem Service waren. Mit dem Geld sollte sich der Kellner auf das Wohl des Spenders einen “Trunk” gönnen. Später änderte sich die Bezeichnung zu Trinkgeld, doch die Bedeutung bleibt dieselbe. 

In welchen Branchen ist Trinkgeld üblich?

In welchen Bereichen Trinkgeld üblich ist, hängt stark vom jeweiligen Land ab, in dem der Service stattfindet. In den USA ist das Trinkgeld ein fest eingeplanter Teil des Einkommens und eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass Gäste vergleichsweise viel Extra-Geld bezahlen sollten. In Norwegen und Finnland dagegen wird es sogar als unhöflich angesehen, Trinkgeld zu geben.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird der Umgang mit Trinkgeld sehr ähnlich gehandhabt. Meistens findet die freiwillige Zugabe bei Serviceleistungen statt. Neben der Gastronomie zahlen die Deutschen das meiste Trinkgeld für Friseure, Taxifahrer oder Essenslieferanten. Handwerker oder Paketlieferanten erhalten eher selten zusätzliches Geld.

Wie viel Trinkgeld gibt man im Restaurant?

In Restaurants hat Trinkgeld vor allem den Zweck, ein Lob an den Kellner und den Koch auszusprechen. In der DACH-Region ist es in der Gastronomie üblich, zumindest ein wenig Trinkgeld zu geben, wenn man im Großen und Ganzen mit dem Service zufrieden ist. Welcher Betrag im Restaurant angemessen ist, hängt auch ein wenig vom Aufwand des in Anspruch genommenen Services ab. Werden dem Gast etwa einige Sonderwünsche erfüllt, ist sicherlich ein höherer Betrag angemessen, als wenn der Kunde einen verhältnismäßig kleinen Aufwand verursacht.

Trinkgeld im Restaurant in Deutschland

Ein angemessenes Trinkgeld in Deutschland liegt zwischen 5 und 10 Prozent des gesamten Rechnungsbetrages. Viele Gäste runden bei der Barzahlung die Beträge auf. Wer zum Beispiel eine Rechnung von 27,50 Euro bekommt, gibt dann 30 Euro und verlangt dafür kein Rückgeld. Bei Kartenzahlung können Kunden entweder ein paar Euro in Bar als Trinkgeld dazugeben oder dem Kellner vor der Abrechnung den gewünschten Zusatzbetrag mitteilen. Manche Restaurants benutzen auch moderne Bestellungs-Apps, mit denen Kunden die Rechnung digital bezahlen können. Nutzer solcher Apps können bereits beim Bestellprozess einen gewissen Prozentsatz als Trinkgeld an die Servicekräfte auswählen.

Trinkgeld im Restaurant in Österreich

Auch in österreichischen Restaurants gehört es zum guten Ton, etwas Trinkgeld zu geben. Ähnlich wie in Deutschland bewegt sich ein angemessener Betrag zwischen 5 bis 10 Prozent. In Cafes greifen Gäste tendenziell zu einem etwas geringeren Betrag, doch auch hier wird ein wenig Trinkgeld erwartet.

Trinkgeld im Restaurant in der Schweiz

In der Schweiz gilt alles um die 10 Prozent als angemessener Betrag. Hier gibt es allerdings eine kleine Besonderheit: Wer nicht genug Geld dabei hat, sollte darauf verzichten, unter 5 Prozent Trinkgeld zu geben. Solche Zugaben werden als unhöflicher angesehen, als überhaupt kein Trinkgeld zu geben. Bei Kartenzahlungen sollte der Servicekraft rechtzeitig ein gewünschter Zusatzbetrag mitgeteilt werden. Auf manchen Bezahlterminals können Gäste sogar selbst einen gewissen Prozentsatz an Trinkgeld auswählen, bevor sie die Zahlung durchführen. 

Wie viel Trinkgeld bekommen Kellner im Monat?

Wie viel Einkommen Kellner mit Trinkgeld generieren können, hängt von mehreren Faktoren ab. Darunter zählt: 

  • Das Lokal: Wer ein erfahrener Kellner in einem luxuriösen Restaurant ist, bekommt entsprechend mehr Trinkgeld als ungelernte Aushilfen in weniger teuren Lokalen. In einem Sternerestaurant können Servicekräfte bei einer Vollzeitstelle schätzungsweise bis zu 2.000 Euro monatlich zusätzlich verdienen.
  • Anzahl der Arbeitsstunden: Wer 40 Stunden in der Woche als Kellner arbeitet, verdient entsprechend mehr Trinkgeld als Aushilfen oder Teilzeitkräfte in der Gastronomie. Wer in einem durchschnittlichen Lokal beschäftigt ist, kann ungefähr in einer 8-Stunden-Schicht mit bis zu 50 Euro zusätzlich rechnen. 
  • Eigene Erfahrung als Kellner: Wer schon lange kellnert, hat in der Regel ein selbstsicheres und professionelles Auftreten im Umgang mit Gästen. Das hilft auch dabei, mehr Trinkgeld von den Kunden zu bekommen. 
  • Das Einsatzgebiet: Als Eventkellner, beispielsweise auf Hochzeiten, fällt das Trinkgeld in der Regel überschaubar aus. Auch in Hotels geben Gäste eher selten Trinkgeld, da der eigentliche Service bereits mit der Hotelbuchung bezahlt wurde. In Cafes, Restaurants und teilweise auch Bars stehen die Chancen auf ein hohes Trinkgeld besonders gut. Auf dem Oktoberfest können Servicekräfte sogar mehrere hundert Euro pro Arbeitstag dazuverdienen. 
  • Die eigene Serviceleistung: Zu einem gewissen Teil können Kellner die Höhe des Trinkgelds beeinflussen. Ausschlaggebende Punkte sind dabei Freundlichkeit, Geduld, eine gute Beratung und Professionalität im Umgang mit Kunden. Denn wer Gästen eine schöne und erholsame Zeit beschert, wird in der Regel auch mit einem angemessenen Trinkgeld belohnt. 

Diverse Erfahrungsberichte zeigen, dass Kellner durch Trinkgeld ihr Einkommen deutlich verbessern können. Wer 40 Stunden pro Woche in einem durchschnittlichen Restaurant arbeitet, darf realistisch gesehen mit 500 bis 700 Euro Trinkgeld pro Monat rechnen. 

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Wie muss man Trinkgeld in der Gastronomie versteuern?

Trinkgeld in der Gastronomie ist grundsätzlich steuerfrei. Für angestellte Servicekräfte zählen Trinkgelder zu den Einnahmen aus nichtselbstständiger Arbeit. Jedoch müssen einzelne Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit euer Trinkgeld in der Gastronomie steuerfrei bleibt: 

Das Trinkgeld muss freiwillig sein: Trinkgeld ist als zusätzlicher Betrag gedacht, der dem Arbeitnehmer als Anerkennung für seine Arbeit zugutekommt. Der Arbeitgeber darf in diesen Austausch nicht involviert sein. Einnahmen aus festen Bedienungzuschlägen gelten als Teil des Arbeitnehmerlohns und müssen von dem Empfänger zusätzlich versteuert werden. Sogar wenn der Arbeitgeber nur darum bittet, den Servicekräften Trinkgeld zu geben, gelten die Zahlungen bereits nicht mehr als freiwillig. 

Das Trinkgeld darf nicht auf der Rechnung stehen: Sobald ein Betrag auf der Rechnung steht, den Kunden bezahlen müssen, sind die Einnahmen daraus nicht mehr steuerfrei. Das Extra-Geld sollte also zusätzlich zum eigentlichen Rechnungsbetrag in gewünschter Höhe ausgezahlt werden. Der Arbeitgeber sollte ebenfalls darauf achten, das Trinkgeld sauber von den sonstigen Einnahmen zu trennen. 

Das Trinkgeld muss im Rahmen einer Dienstleistung bezahlt werden: Nur Trinkgelder aus Serviceleistungen können steuerfrei behandelt werden. Das gilt jedoch nicht für Extra-Beträge, die freiwillig beim Kauf eines Produktes bezahlt werden. Der Service in der Gastronomie fällt unter den Bereich der Dienstleistungen. 

Arbeitnehmer dürfen erhaltene Trinkgelder also steuerfrei behalten. Dabei ist es übrigens egal, ob die Beträge in bar oder per Kartenzahlung übermittelt wurden. 



Müssen selbstständige Kellner Trinkgelder versteuern?

Servicekräfte, die im Rahmen selbständiger Tätigkeiten Trinkgelder erhalten, müssen im Gegensatz zu Arbeitnehmern Trinkgelder als zusätzliche Betriebseinnahmen versteuern. Steuerfreie Trinkgelder können also nur angestellte Arbeitnehmer für sich verbuchen. Solche Einnahmen fallen dann in die Umsatz-und Einkommenssteuer. 

Übrigens: Wenn Wirte als Arbeitgeber selbst Trinkgeld von Kunden bekommen, müssen sie diese Einnahmen ebenfalls versteuern. Die Zuwendungen an die Mitarbeiter auszuschütten, ändern nichts an der Steuerpflicht. Auch die Angestellten müssen vom Arbeitgeber gewährtes Trinkgeld als zusätzlichen Lohn versteuern.

Trinkgeld in der Gastronomie: Pflichten für Arbeitgeber 

Arbeitnehmer sollten einige Punkte beachten, wenn es um die Einnahmen von Trinkgeldern geht. Ein fairer Umgang mit dem Extra-Geld sorgt für eine größere Motivation der Mitarbeiter und verhindert Konflikte. Im Umgang mit Trinkgeld haben Gastronomen einige Pflichten, die es einzuhalten gilt.

Wem gehört das Trinkgeld?

Grundsätzlich gilt: Trinkgelder stehen uneingeschränkt dem Arbeitnehmer zu. Dabei ist es egal, ob der Angestellte das Geld unmittelbar erhält oder ob der Betrag über Kartenzahlung vorübergehend auf dem Konto des Arbeitgebers landet. Damit sind Arbeitgeber verpflichtet, alle Trinkgelder an die Arbeitnehmer auszuzahlen und über die Höhe der Einnahmen Auskunft zu erteilen. Auch ist es nicht erlaubt, Klauseln in den Arbeitsvertrag zu schreiben, die Arbeitnehmer zum Verzicht des erhaltenen Trinkgelds verpflichten. Trinkgeld ist also nie Eigentum des Betriebs, sondern immer des Angestellten. 

Trinkgeld und Mindestlohn

Trinkgeld darf niemals Teil der vertraglichen Vergütung sein. Für Arbeitgeber bedeutet das, dass Angestellte unabhängig des erhaltenen Trinkgeldes immer Anspruch auf Mindestlohn oder eine höhere abgemachte Vergütung haben. 

Damit unterscheidet sich die deutsche Rechtsprechung mit der in den USA. Dort gelten Trinkgelder als Arbeitslohn und stellen teilweise die gesamte Vergütung der Servicekräfte dar. Deshalb schreiben Wirte dort eine zusätzliche Servicegebühr auf die Rechnung, um die Bezahlung der Kellner zu ermöglichen. In Deutschland ist ein solches Arbeitsmodell seit 2003 verboten. 

Aufteilung von Trinkgeld in der Gastronomie

Auch wenn Kellner diejenigen sind, die das Trinkgeld direkt bei der Abrechnung bekommen, haben sie nicht automatisch Anspruch auf die gesamten zusätzlichen Einnahmen. Um Konflikte zwischen Kellner, Köche, Barkeeper oder Reinigungskräfte zu vermeiden, sollten Gastrobetriebe unbedingt die Verteilung des Trinkgelds fair regeln

Verteilungsmodelle

Jede Servicekraft behält das eigens eingenommene Trinkgeld: Dieses Modell ist sicherlich für Wirte am einfachsten umzusetzen. Jeder Kellner, der Trinkgeld bekommt, darf dieses auch vollständig behalten. Der Nachteil ist, dass etwa Köche kein Trinkgeld bekommen, was für Konflikte innerhalb der Belegschaft sorgen kann. 

Das gesamte Trinkgeld wird fair unter allen Mitarbeitern verteilt: Dieses Konzept erfordert eine gute Organisation im Umgang mit dem Trinkgeld, sorgt aber im Großen und Ganzen für eine gerechte Verteilung. Hier sollten Wirte unbedingt darauf achten, Trinkgelder sauber von der Kasse zu trennen und Mitarbeitern alle Einnahmen transparent mitzumachen. Wie viel Geld ein Angestellter dann bekommt, hängt meist von der Anzahl an Stunden ab, die sie innerhalb einer Zeitperiode gearbeitet haben. Trinkgelder können nach einer Schicht, nach einer Woche oder nach einem Monat ausgeschüttet werden. 

Eine Mischung aus Selbstbehalt und Verteilung: Hier können Kellner einen gewissen Teil des Trinkgelds behalten, ein anderer Teil geht an die restliche Belegschaft. Solche Modelle sind zwar  kompliziert, können aber sowohl für motivierte Kellner sorgen als auch anderen Angestellten einen fairen Anteil an Extra-Geld gewähren. Betriebe sollten aber keine festen Verteilungsschlüssel verwenden, denn dies würde dazu führen, dass der Arbeitgeber das Trinkgeld treuhänderisch verwalten würde. Damit wären die Einnahmen nicht mehr steuerfrei. 

Fazit

Um als Kellner erfolgreich zu sein und ein gutes Trinkgeld zu verdienen, ist die Wahl der richtigen Arbeitsstelle entscheidend. KELLNEROO® erleichtert den Kontakt mit Restaurantbetreibern, die qualifizierte Kellner finden wollen und ermöglichen es Servicekräften, lukrative Jobs mit fairen Löhnen und attraktiven Trinkgeldern zu entdecken. In einer zunehmend digitalen Gastronomiebranche bieten solche Tools eine effiziente Lösung, um den idealen Arbeitsplatz zu finden und das Einkommen zu maximieren.

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